Menschen in Strichen und Worten: zweifache Porträts
Menschen stellen sich in der ersten Person vor und drücken ihr Innenleben oder dessen Fehlen in kurzen Texten aus. Die Charaktere sind ausdrucksstark, als wären sie mit einem Rasiermesser aus den Nebeln herausgeschnitten worden, in denen sie existieren. Im Blitz eines Augenblicks, der den unendlichen Hintergrund erhellt.
Gesichter werden mit augenblicklichen Linien gezeichnet, die die Emotionen und das Selbstbewusstsein von Menschen imitieren und mit einem oder mehreren Federstrichen eingefangen werden. Ich vertraute meiner Hand genug, um auf das Modell zu schauen, nicht auf das Papier, auf dem die Linie erschien.
„People in Lines and Words“ ist ein besonderes Buch; Es ist ein Ort, an dem es einen Bettler und einen Meister des Geistes gibt, einen Jungen und eine alte Frau, eine aufgeklärte Dame und einen Banditen, einen Richter, eine Prostituierte, eine Mutter von Kindern, einen Mystiker, einen Punk, einen Dieb – und so viele andere. Sie koexistieren miteinander, genau wie in der Gesellschaft. Sie sprechen aus einer Kneipe, einem Beichtstuhl, einer Straße oder einem Garten, sie sprechen mit völliger Aufrichtigkeit – weil sie durch mich sprechen.
mein inneres Feuer
führe mich kühn und klar
durch Länder Menschen Schicksalswandlungen
du
das du wehst so frei durch alles was ich sehe
jage aus meinem Leben diese Ideenfetzen vom Leben
wehe durch die Endlosigkeit
und brenne
endlos
auf einem Blatt steht ein Gedicht
daneben liegt ein Messer auf dem Tisch
auf der Straße stach ein Junge gestern
einen Mann mit einem Messer -
groß ist die Kraft der Assoziation
ich verknüpfe eins mit dem anderen
doch überall sehe ich das Eine
ich setze das Teewasser auf
und ich bin nur ein Körnchen Staub
dann schaue ich in mich hinein
und in der unerschöpflichen Helle
lacht mich das Universum an
ich geh heut nicht auf´n Bier
hab´ Halsschmerzem
hoff´ es ist keine Angina
als ich zum ersten mal die Augen öffnete
im Fruchtwasser der Mutter
segelte ein Schiff
über ihm schwebte ein Vogel
so hoch daß es im Himmel sein mußte
als ich geboren wurde vergaß ich alles
erst nach Jahren als ich
zum ersten mal meine Schenkel öffnete
übrigens einem ganz zufälligen Mann
sah ich den Vogel immer noch kreisen
deshalb bin ich nicht einverstanden
mit der Abtreibung
ich werde trotzalledem gebären
ich mag wenn alles an der richtigen Stelle ist
das Brot auf dem Tisch der Polizist an der Ecke
der Krieg im Nahen Osten
das Schwein im Bett des Metzgers
was ich weiß das weiß ich
die Sonne ist rund
die Erde flach wie eine Münze
außerdem hat jeder große Flügel
und einen kleinen Käfig
einst war ich ein mit dem Ball spielender Knabe
und heute weiß ich daß der Mensch
eine Scheißfabrik ist
einst ritt ich auf dem Pferd am sonnenlichten Morgen
undeutlich erinnere ich mich daß es anders war
aber ein grausamer Wind
kam auf
zwanzig dreißig Jahre sind von ihm verweht
ich stehe an der Maschine und produziere Scheiße
ich nehme Teil an Wahlen und wähle Scheiße
ich klage nicht
mein Alter ist gesichert
und ich hab´ alles was man zum Leben so braucht
nur daß alles
weich ist warm und stinkend
mit einem Wort:
Scheiße
ich bin
im Innern der großen Stadt
viel Licht Farben reiche Dekorationen
aber der Inhalt des Schauspiels
ist mir unbekannt
es leben hier ein paar Millionen Menschen
und ich weiß nicht einmal
ob sie Komödie spielen
oder Drama
bin hier fremd wie überall -
als ob ich keinen Namen mehr hätte
keine Nationalität keine Hautfarbe -
ich ernähre mich von Liebe
und lehne das Rollenspiel ab
bevor ich das Haus verlasse prüfe ich gründlich nach
ob Licht und Gasherd ausgeschaltet sind
ob keine brennende Kippe daliegt
als Kind hatte ich eine Infektionskrankheit
ich war lange im Krankenhaus
in einer Nacht
ging ich ans Fenster
den ganzen Horizont erfüllte flackernder Schein
das Warschauer Ghetto brannte
so schaute ich jede Nacht
damals hielt ich es für ein schönes Bild
und jetzt wo ich weiß daß Schönheit und Hässlichkeit
menschliche Ausflüchte sind
schaue ich sogar in den Mülleimer
ob keine Glut dazwischen ist
ich möchte nicht daß es sich wiederholt
ich habe beschlossen daß es keinen Krieg gibt
wir werden nur die Tiere morden
nur die Natur vergiften nicht uns gegenseitig
ich meine
jeder Mensch
auch ein einfacher Beamter wie ich
hat ein Recht aufs Verrecken in Frieden
nie werde ich dir vergessen
wie du Jesus gekreuzigt hast
durch deine Lieder Reden Gebete
höre ich
heiseren Atem
sehe
den blutenden verschwitzten
und noch zuckenden
Körper
es ist nicht meine Sache zu verzeihen
denn ich glaube nicht an dein gut und böse
ich werde dir nicht vergessen
was ich überall sehe:
ewiges Sterben
unsterbliche Agonie
nie werde ich dir vergessen
wie du Jesus ans Kreuz schlägst
ich werde grad geboren
an einem Ort
wo Hand und Werkzeug einander begegnen
individuelles Dasein und Welt
Farben Formen
einfach wie das Atmen
und vielfältig wie der Atmende
bin nicht verständlicher
als ein Zeichen an der Höhlenwand
mein einziges Geheimnis
ist das Geheimnis des Daseins
mein Name ist Bild
ziellos scheint die Sonne
bewegt sich der Wind
sorglos dreht sich die Erde
vergehen Tage
nicht zu verstehen
nur sehen und lieben
nur
das Eine
ich lache
was soll ich tun
wenn ich dich sehe
deine Liebe reitet auf einem Roß aus Gold
seiden ist dein Regenbogen
sieh dich an
wenn du die Türe schließt
schau
auf die soliden Schlösser
vielleicht bin ich verrückt
aber ich bevorzuge Armut
wenn man nichts hat
ist man der Wahrheit näher
und hier heißt Wahrheit Leiden
Demütigung Hunger Verzweiflung
lebe weiter
du wirst dich selbst überzeugen
nichts in der Natur geht verloren
wer weiß
vielleicht das Blut Jesu
zirkuliert immer noch im Blutkreislauf des Menschen
die Sonne über seinem Kopf
wer geht die Straße hinunter
wer weiß
wer wird leben
wer starb
noch vor einem halben Jahrhundert
war ich unglaublich jung
ungewöhnlich schön
ich schlief nie allein
jetzt ist das Leben eine lange Nacht
nur der Tod kommt zu mir ans Bett
erzählt mir von Menschen die ich vergessen habe
schaut in meine Augen oder kontrolliert
mit brennendem Finger meinen Puls
bewegt verneinend den Kopf
läßt mich atmen in dieser Nacht
und in ein paar anderen vielleicht
dann geht er weg
zu meiner Nachbarin
es gibt viele von uns hier im Altersheim
keiner spricht mit mir nur der Herr Tod
Rose
du bist frei
ohne Namen
weine nicht
erbleiche nicht
wenn sie dich brechen
in meiner Liebe erlebst du
alles was du warst
und was du sein wirst
freue dich! die Sonne scheint
immer noch ein paar Tage
bleiben mir und dir
erkenne nicht mein Gesicht
und weiß nicht
woher ich komme
bin aus dieser Gegend:
Adler und Wind
nennen mich Bruder
ich passierte die Zeit
sah vom anderen Ufer:
Menschen tragen gezähmte Bestien in sich
Formen sind nicht was sie zu sein scheinen
und doch
ich begegne Dir
spüre deinen Glanz
Vibration des Anbegins
das Flimmern der Funken
die Kühle der Nacht
ungebundenes Gehen
von Nirgendwo nach Nirgendwo
allmächtige Flamme
hätte ich etwas Kohle
würde ich mir New York kaufen
aber so
der neue Tag
bringt die alten Schweinereien
leben kann ich nicht
hab´Angst zu Sterben
kann mir höchstens
´nen Kinobesuch leisten
Nächte und Tage
Monde und Sterne
was das Eine
mit dem Anderen
verbindet
mich
mit Dir
einen Tropfen Tau
mit der Sonne
was ist das eigentlich?
gestern war ich sechzehn
heute schneit es und ist so windig
die Sterne sind unsichtbar
ich möchte nur weinen
früher war ich allein
Messer
heißt heute mein Freund
früher
hatte ich Mutter und Vater
aber bedenke
bevor du mir in die Augen schaust
Blut ist logisch
mein Freund
könnte denken du willst was
wir waren die Kinder des Betons
sammelten uns an der Teppichstange
warfen Steine gegen die Wand
oder aufeinander
meine Mutter sagt
wenn sie mir manchmal begegnet
ich wurde an der Nase getroffen
Blut ist geflossen
als wir Kinder waren
aber wenn meine Tochter
ein Junge wäre
niemals würde ich ihm eine Pistole
kaufen oder ein Gewehr
denn das wäre so
als ob ich ihn getötet hätte
ich weiß fast nichts:
in unendlich gewaltsamer
langsamer Wandlung
die Welt schaut sich
durch meine Augen
und an dieser Biegung stand ein alter Bunker
an der zerplatzten Mauer
gab es einen Tunnel der irgendwohin
führen könnte
aber es gab bloß alte
nach Pisse stinkende
Bretter
nur so viel weiss ich
über das Suchen zu sagen
Herz auf der Handfläche, Seele auf dem Papier
Hier stelle ich verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens dar, die ein Mosaik aus Erfahrungen, Gefühlen und Emotionen bilden, die wir täglich erleben. Ich zeige Menschen in authentischen Momenten, lege ihre Herzen offen wie auf der Handfläche und halte diese Momente auf Papier fest.
Durch Gedichte und Zeichnungen stelle ich sowohl schöne als auch rohe Gefühle dar, die uns verbinden. Hier blühen Liebe, Freundschaft, Sehnsucht und Mitgefühl in ihrer ganzen Fülle auf und gewähren Einblicke in die Seelen derjenigen, die direkt neben uns leben. Es gibt auch bemitleidenswerte Charaktere in ihrer Grausamkeit und Aggression; die für den Besitz eines flüchtigen Augenblicks das wahre Leben aufgeben.
In meiner Arbeit bemühe ich mich, diese flüchtigen Momente einzufangen, damit andere sich in ihnen vertiefen und ihre eigenen Reflektionen, Emotionen und vielleicht sogar Gesichter finden können. Meine Werke ermöglichen es, den Puls des Lebens zu spüren, Menschen auf ihrem Schicksalsweg zu begleiten und die Bedeutung menschlicher Bindungen zu verstehen. Durch diese Gedichte und Zeichnungen hoffe ich, dass man erkennen kann, wie schön und kompliziert das Leben ist, das so schnell vergeht.
was tue ich hier unter euch?
Ich fühle mich wie gestorben
da ist ein Vorhang des Todes
zwischen mir und der Welt
und doch bewege ich mich
treffe echte Leute
spreche, als wollte Ich aufhören
oder zum Aufwärmen
ich fühle
dass ich nichts fühle
kein Licht
keine Dunkelheit
Ich hätte gerne etwas anderes?
ich atme
ich atme
wie kommt es daß ich im Morgengrauen
dieses Gedicht schreibe
daß ich an Licht glaube
daß ich glücklich bin weil es
die Sonne den Stein den Bruder gibt
es kommt vom Tod neben mir
er erlaubt mir nicht zu trauern
über den Tod eines nahen Menschen
er hebt alle Rangordnungen auf
verurteilt zum Hier und Jetzt
dank seiner wachenden Abwesenheit
läst er keine Irrtümer zu
macht mich dem Birnenbaum gleich
erlaubt mir zu tun was ich will
alles ist unwesentlich
und durchleuchtet von Glanz
ich gehe von Sein zu Sein
kann ein Wolf sein
oder ein Halm
ich bin einfach nicht
an das allgemeine Gravitationsgesetz
angeschlossen
und sie sagen ich sei verrückt
vielleicht stimmt es!
ich hab´doch keinen getötet
keinem glaubte ich
keinen hab´ ich belogen
lasse mich von Bienen bestäuben
die Wiese mach ich zur Spielorgel
im Kopf hab´ ich was darüber
die Sonne meine Herrschaften!
kann nicht lachen
nicht weinen
der Himmel war zerrissen
ich besuchte ein Konzentrationslager
es gab dort eine Baracke
voll mit Kinderschuhen
jetzt weinte ich
weiß nicht
wie ich es dir sagen soll
ich verstand daß meine Tränen
lästern
und auch daß ich
als kleiner Junge getötet wurde
ich lache nicht
weine nicht
wohin ich auch gehe
trete ich auf Spuren
der Kinderschuhe
der Himmel hat sich vernarbt
wie lange kann man so leben?
ich bin als einfaches Mädchen geboren
dann wurde ich von meinem Mann geheiratet
und dieses Kriegsgeplauder bringt nichts
sie reden aber das Fleisch wird teurer
ich bin der Schatten
meines Geistes
ich lebe in der Schattenwelt
die Menschen wenden ihre Augen vom Licht
aus Angst
und um sich gegenseitig zu sehen
die Menschen erkenne ich an der Kälte
die von ihnen herweht
ja
ich
bin erblindet
Licht
ließ sich von mir anblicken
es glich den größten Träumen die man
nicht einmal formulieren kann
vielleicht rede ich Unsinn aber das Licht
war weder vor noch hinter mir
weder innen noch außen
und jetzt wohin ich mich auch wende
weiß ich daß es nicht diese Richtung
ist
endlich
erreiche ich etwas Bedeutendes
eine Sonnenblume
wächst mir aus dem Ohr
von jetzt ab
wird sie meinen Kopf der Sonne zuwenden
und ich kann endlich
ausruhen
Lindenbäume rauschen
im Juliwind
ich liebte hier
und war geliebt
mein Weg ist unbekannt
weil ich der Weg bin
ich
das ist Unbekanntes
es ist schön
im Wind
Vollmond
heult der Wolf
elender
einsamer Wolf
läuft ständig
hinter dem Drahtzaun
heult
im Dunkel
meiner Seele
schützt mich vor Täuschung
belügt mich nicht mit Selbstmord
Die wahre Essenz des Lebens - Liebe, Hass, Brüderlichkeit
In der Nachbarschaft, wo die Zeit scheinbar langsamer floss, pulsierte das Leben in seinem eigenen Rhythmus. Die Menschen hier schätzten Einfachheit, ehrliche Gespräche und vor allem Gemeinschaft. Obwohl die Welt sich beschleunigte und sich von Tag zu Tag veränderte, blieben die Bewohner der Nachbarschaft ihren Traditionen treu.
Im Café an der Ecke trafen sich täglich die Nachbarn, um ihre Geschichten und Sorgen miteinander zu teilen. Vor dem Hintergrund von Lachen, Bier und dem Aroma von frisch gebrühtem Kaffee fand jeder hier ein wenig Trost und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Gerade an diesem Ort, wo Jung und Alt aufeinander trafen, entstanden Freundschaften, Liebe und gegenseitiges Verständnis; es gab auch Streitereien, Toasts und Schlägereien.
Das Leben in der Nachbarschaft ging weiter und verbarg Geheimnisse, die nur den Bewohnern bekannt waren. Es handelte sich dabei um Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, Legenden, die Vergangenheit und Zukunft miteinander verbanden. Genau hier, im Herzen Berlins, trat die wahre Essenz des Lebens zutage - Liebe, Hass und Brüderlichkeit, die ein unsichtbares Netz bildeten und die Bewohner zu einer Einheit verbanden.
Die Nachbarschaft war wie eine Leinwand, auf der jeder Pinselstrich seine Spur hinterlassen konnte, und das Leben ging weiter und huldigte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die gemeinsam ein Bild voller Farben und Emotionen schufen.
was ist meine Malerei?
manchmal Freude
manchmal Sehnsucht
manchmal Leiden
manchmal Inspiration
manchmal Ablehnung
manchmal Erinnerung
Gebetszeit
manchmal Wut
manchmal
es ist die Zeit
und
der Weg
dahinten
es ist unglaublich
aber im Laufe der Jahre
erinnere ich mich an immer mehr
neulich zum Beispiel
an die Augenblicke
als ich noch keinen Namen trug
da waren Farben die Zeichen des Unsichtbaren
und Laute
strahlten Unhörbares aus
ich spüre daß ich zur Quelle zurückkehre
wenn ich so darüber nachdenke was nicht da ist
und ich sage dir junger Freund
seltsam ist meine Sicherheit
daß ich ohne die Augen zu schließen
durch das Sterben gehen werde
ich bin an einem großen Fluß geboren
ich schaue auf Menschen
wie auf fließendes Wasser
manchmal sauber
manchmal schmutzig
bedeutet es etwas
oder ist es einfach so?
ich hatte ein Schloß auf´m Glasberg
jetzt hab´ich´n Schloß von 'ner aufgebrochenen Tür
der Bulle hat´s vom Fußboden aufgehoben
um´s nach mir zu schmeißen
vielleicht nimmst du´s
um dein Maul zu schließen
wenn du wieder drauf bist
den Scheiß von Demokratie zu quatschen
manchmal glaube ich
das Jüngste Gericht
hat bereits stattgefunden
die Trennung in Verdammte und Verdammende
ist vollzogen
und alle wurden auf die Erde geschickt
zum ewigen Leben
bis zum Erwachen
manchmal
ist mir das alles zuviel
noch kann ich nicht sterben
bin noch nicht geboren
meine Aura besteht aus Rußflockchen
doch kann ich nicht verloren gehen
ich hab´mich noch nicht gefunden
manchmal
paßt kein Gesicht zu mir
ich zweifle
an der Rechtskraft des Urteils
Ich habe nie meinen Vater gesehen
außerdem sagt meine Mutter
dass eine Ratte sie imprägnierte
Ich glaube überhaupt nicht
sie ist wahrscheinlich eifersüchtig
über Männer die ich so viele habe
wie viele können es sich leisten
Ich verstehe es nicht
dass die wollen
so viel in mich pumpen
nein es ist kein Komet
jemand hat eine blitz weggeworfen
vom Fenster
etwas
geht zu Ende
es schien mir daß ich sang
doch es war ein innerer Blutsturz
ich brauche ein paar Groschen
für ein Bier dann für das nächste
vielleicht schmeißt du ´ne Runde
oder
sagst mir wie man leben sollte
wer bin ich
wo
eigentlich
ein Auge schaut zu mir auf
von weit weg
innere
Ich werde gesehen
nicht sehender
Meine Helden sind tot
ungezähmte Kinder des Geistes
wer bin ich
weiter
es gibts nichts besseres als ein Esel zu sein
den es ist ihm erlaubt auch im eigenen Lande
laut nachzudenken
und trotz langer Ohren
verkauft er nie was er hört
glücklich in der Gleichgültigkeit
ist er ein geborener Epikureer -
hat man je gesehen daß Handschellen
die Gelenke des Esels umschlossen?
aus Angst vor dem gesellschaftlichen Echo
schickt kein Tyrann den Esel in den Knast
und die Deportation ins Arbeitslager
verträgt sich mit eurem Ideal vortreflich
außerdem verdaue ich nicht schlecht
vegetarisch - also töte ich nicht
obliege keiner Politik
und sicher gehört mir die Zukunft
Tanzende Marionetten, Sterbliche Feier
Einige Gedichte und Zeichnungen stellen das Leben als Spektakel dar, voller Ironie, überraschender Wendungen und Leidenschaften. Tanzende Marionetten, Parodien des Lebens, spiegeln sich in den verzerrten Spiegeln der Realität wider und zeigen nicht nur die Wahrheit über uns selbst, sondern auch über die Welt. Auf diese Weise können wir das Schicksal der Charaktere und ihre alltäglichen Kämpfe verfolgen und entdecken, wie viele verschiedene Gesichter die Realität annehmen kann.
Das Ziel dieser Sammlung ist nicht nur, die Vielfalt und Komplexität der menschlichen Natur zu zeigen, sondern auch, Sie dazu zu ermutigen, für einen Moment innezuhalten und über Ihr eigenes Leben und Ihre Beziehungen zu anderen Menschen nachzudenken. Gemeinsam können wir durch diese Gedichte und Zeichnungen darüber nachdenken, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, was unsere Freuden und Sorgen, Erfolge und Misserfolge, Träume und Ängste sind; und - was sie überschreitet.
Ich bin in meiner frühen Kindheit gestorben
und dann
mir wurde das Leben einer Leiche gegeben
das heißt, ich war wie auch jeder andere
nur dieser schreckliche Autounfall
in dem ich meine Arme und Beine verlor
ließ mir den Wind sehen
Ich spreche eine Sprache, die seit Milliarden von Jahren bekannt ist
es ist eine Sprache der Veränderung
kleine Kinder kennen ihn
Strände, Sterne, Tiere, was auch immer lebt
sie reden mit mir und reden mit ihnen
wir waren schon immer hier
und wir sind zusammen
und was er durch uns sagt
oh ja! besonders
seit Milliarden von Jahren
auf der anderen Seite
meines Gesichts
ist alles unsichtbar
Straßen
Leute
Wolken
haben keine Substanz
sie sind weil ich bin
und so wie ich
unberührbar
in ihrer inneren Wahrheit
und so wie ich
ohne Ziel
lange durchkreuzte ich heute Nacht die Straßen
fütterte mein inneres Schwein
auf dem erschütternden Beton
weit von den einfachen Dingen
die einen zum Menschen machen
ein Bauernhof mit Heuschober
Geruch des Feuers
Taugras auf dem man barfuß läuft
von dem Abfall der westlichen Zivilisation beschmutzt
womit?
einzig mit dem Beton hab´ ich etwas gemein
Januarnacht
segne mein Mühen
mach daß es selbstlos wird
und Frieden bring der Erde
ich befreie mich
von Vorstellungen Visionen
verlasse Freunde
Anschauungen Verstand
Januarnacht Schnee Wind
seid mir verwandt
tragt die Last
der Brüderlichkeit
wohin bin ich gewendet
mit meiner unruhigen Fülle?
wovon nehme ich Abschied?
was begrüße ich?
spreche ich überhaupt?!
erleuchtet vom Blitz
im Aufflammen
mit Erde und Himmel verbunden
befreit von
frei für
leer
formlos
offen
ohne Ziel
ohne Gedächtnis
geschmolzen im Licht
Im Labyrinth der Gefühle, im Herzen des Daseins
Wenn Sie diese Gedichte lesen, begeben Sie sich auf eine Reise in die Tiefen des Labyrinths menschlicher Emotionen und erreichen unbekannte Ecken der Seele. Durch die Zeichnungen entdecken wir die geheimnisvollen, unsichtbaren Gesichter der Menschen und begegnen Charakteren, die mit dem Chaos ihres Inneren kämpfen. Hier vermischen sich Verwirrung, Angst, Faszination und Unsicherheit mit Euphorie, Glück, Freude und Selbstvertrauen und zeigen uns die unglaubliche Vielfalt von Gefühlen und Erfahrungen, die das menschliche Dasein ausmachen.
Lassen Sie uns in das Herz eintauchen und die unentdeckten Bereiche des menschlichen Geistes erkunden, um zu verstehen, wie vielfältig und faszinierend die Emotionen sind, die uns mit der Welt verbinden und vereinen. Ich hoffe, dass diese Sammlung für andere eine Inspiration für weitere Suche, für das Entdecken von sich selbst und der umgebenden Welt sein wird. Mögen die Worte und Bilder zu den Herzen sprechen und Türen zu neuen Wahrnehmungen öffnen. Schließlich ist es das Konglomerat von Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen, das das Leben so faszinierend und wertvoll macht.
nein
ich bin noch nicht erwacht
ich lasse mich von Träumen tragen
wohin sie auch eilen
und sehne mich
ach! sehne mich inbrünstig
und weiß nicht wonach
aber es ist etwas Empfindliches
wie Frühlingszweige im Glas
etwas
einfaches wie Leben
das ich traüme
in der Vorahnung
daß mir ein Erwachen bevorsteht
Gerechtigkeit macht nicht dick
aber mir geht es gut
in diesen schwierigen Zeiten
habe so viel Arbeit!
Ich richte Menschen
denke nicht
dass dies ein schlecht bezahlter Job ist
und bezüglich des Gewissens - alles ist geschrieben
Mann hat Familie
lebt in Kultur
kennt Gebete
überhaupt
muss nicht raten
mein Hund hieß Rex also König
ich war fünf Jahre alt
als ich den letzten Hund hatte
ein Schwarzes Loch verschlang ihn
er wurde an einen Baum
mit einer Kette gebunden
und erschossen
man hat mir alles erklärt
ich sah es und wenn
ich mich über irgendetwas wundere
dann über meine Emotionslosigkeit
ich war fünf
und hatte volles Verständnis
dieses ist mir bis heute geblieben
Ich bin dir ähnlich
wie Birke zu Kiefer
und es passiert im Frühling
dass ich Worte schreibe
weil mich etwas überwältigt?
weil ich etwas vermisse?
Mangel
Überschuss
zwei Schals derselben Gewicht
wie einatmen und ausatmen
dann ist die Erde gesegnet
gesegneter Himmel
weithin
schaffe ich es dir zu sagen?
bald könnte ich verschwinden
möchte verständlich sein
Grenze Militärblöcke Geschichte und Klassen -
alles nur Schein!
kümmert mich nicht die Zukunft der Welt?
Ausgang des Krieges? Atomraketen?
ewiger Frieden? soziale Gerechtigkeit?
ich sage dir ernsthaft
am Leben erhalte ich keinen Polizisten
keinen Soldaten und kein Punkt einer Ordnung
betrifft mich
und deine Sorgen Ansichten Diskussionen Kämpfe -
alles Mehlmahlen!
ich sage es nicht gegen dich
fast beneide ich dich
so viel Zeit hast du für alles und ich
bin zum Tod-sein verurteilt
immerzu scheint mir
es ist das vorletzte Wort
die letzte Sekunde
wenn es die letzte Stunde sein sollte!
hätte ich noch Zeit für die Mutter
Erinnerungen und das ganze Meer
aber das ist buchstäblich das letzte Einatmen
begreifst du?
es gibt nichts anderes
die ganze Unendlichkeit erfüllt das Unbekannte!
ich bin eigentlich kein Mensch
ich habe mehr gemein
mit dem Leben
es ist keine verdammte Angelegenheit
in welche Richtung
wir träumen
was habe ich heute getan
daß ich so glücklich bin
ich ging die Straße lang
es wehte
ein Kind lächelte mich an
als ich mich im Park auf die Bank setzte
kam ein Hund
und leckte mir die Hand
ich habe nichts getan
wirklich nichts
zum ersten Mal
zufrieden mit allem
litt unter dem Bedürfnis nach Emotionen
Pinsel zeigt auf die Sonne
und die Erweckung im ganzen
dir gegenüber bin ich allein
wie angesichts der Welt
der Sommerhimmel
ist voll und klar
morgen bin ich nicht mehr
darunter
in der Aprilduftweite
Krähen schreien
fliegen übers Haus
seit unvergessenen Morgengrauen
am Fenster
mein - nicht mein
Körper
unten bis an den Horizont
meine - nicht meine
Stadt
in der Weite
die ich bin
"Menschen in Strichen und Worten: Eine kreative Synthese aus Kunst und Poesie"
"Menschen in Strichen und Worten" ist eine Sammlung, die Kunst und Poesie verbindet, um die Fülle menschlicher Emotionen und Erfahrungen auszudrücken. Der Autor, befreit von den Einschränkungen, die durch die Arbeit am "Atlas der Anatomie" auferlegt wurden, begann, mit schnellen, freihändigen Zeichnungen zu experimentieren. Infolgedessen begannen Figuren aufzutauchen, die mit dem Autor sprachen und ihn inspirierten, Gedichte zu schaffen, die ihre Gefühle und Gedanken ausdrückten. Die Idee erwies sich als äußerst fruchtbar und führte zur Schaffung eines Werkes, das ein breites Spektrum menschlicher Personlichkeit, Erfahrungen und Emotionen widerspiegelt.
Die Gedichte in der Sammlung werden von einer vielfältigen Gruppe von Charakteren gesprochen, die ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen teilen. Jeder hat seine eigene, einzigartige Stimme, die seine Individualität und Persönlichkeit widerspiegelt. Der Autor verwendet geschickt Dialoge, innere Monologe und Bekenntnisse, um verschiedene Aspekte der menschlichen Psyche zu erforschen und ihre Komplexität aufzuzeigen. Auf diese Weise hat der Leser die Möglichkeit, in die innere Welt dieser Figuren einzutauchen und ihre Motivationen, Wünsche und Freuden zu verstehen. Die Gedichte in der Sammlung zeigen sowohl Lyrik als auch Ausdruckskraft und können die Leser auf verschiedenen Ebenen berühren. Der Autor verwendet verschiedene Stilmittel wie Metaphern, Alliterationen und Assonanzen, die die Lebendigkeit der in den Werken dargestellten Emotionen und Gefühle verstärken.
Die Gedichte sind gleichzeitig einfach und tiefgründig und ermöglichen ein leichtes Verständnis der Botschaft, während sie gleichzeitig zur Reflexion über komplexere Aspekte der menschlichen Existenz anregen. Die Zeichnungen in der Sammlung sind frei und spontan, ausgeführt mit momentanen Linien, die sowohl die physischen Merkmale der Figuren als auch ihre inneren Emotionen einfangen. Ihre Einfachheit und Minimalismus ermöglichen es dem Betrachter, sich auf die emotionale Botschaft zu konzentrieren, anstatt auf technische oder ästhetische Details. Dadurch werden die Zeichnungen zu einer kraftvollen Ergänzung der Worte und helfen den Lesern, noch tiefer in die in den Gedichten dargestellte Welt einzudringen. Das Zusammenspiel von Kunst und Poesie schafft ein bemerkenswertes, mehrdimensionales Erlebnis, das ein umfassenderes Verständnis des Wesens des menschlichen Lebens ermöglicht.
"Menschen in Strichen und Worten" ist eine Sammlung, die über die traditionellen Grenzen von Poesie oder Kunst hinausgeht und diese beiden Bereiche verbindet, um eine einzigartige Ausdrucksform zu schaffen. Ihr Wert liegt darin, den Lesern die Möglichkeit zu bieten, in menschliche Emotionen, Gedanken und Erfahrungen einzutauchen, sowohl durch Worte als auch durch Bilder. Die Sammlung hat auch das Potenzial, andere Künstler dazu zu inspirieren, mit verschiedenen Formen der Kunst zu experimentieren, um ihren eigenen, einzigartigen Ausdruck zu finden.
Infolgedessen ist "Menschen in Strichen und Worten" ein Werk, das nicht nur wegen seiner Originalität Beachtung verdient, sondern auch, weil es universelle Themen über das menschliche Leben und die Emotionen berührt. Seine poetischen und grafischen Qualitäten machen es zu einer Sammlung, die ein breites Publikum ansprechen kann und den Lesern ein reichhaltiges Erlebnis bietet, das zu Reflexion, Verständnis und Empathie führen kann. "
Guru Shuru-buru